der Säufer
schwankend, rülpsend und laut singend
torkelst du von Haus zu Haus,
manchmal innehaltend die Flasche schwenkend
dein lautes Grölen mischt sich in das versteckte Fauchen
einer Katze
ein Fensterladen schlägt zu - irgendwo
fahl leuchtet das Licht einer Laterne und wirft deinen Schatten
vor deine Füsse
irgendwann torkelst du weiter
die Flasche schwenkend, alles verfluchend
nichts wissend, kotzend, lärmend
und irgendwann bist du dann daheim
wo deine Alte wartet - wie so oft
geifernd, unzufrieden und total übergeschnappt
laut und unermesslich wirft sie dir an den Kopf
was für ein Versager du doch bist
soll das denn der Vater ihrer Kinder sein?
die einmal gezeugt wurden
du kotzt mich an - schreit sie zu dir
der Streit versandet – irgendwann
der Mann versauft den Kummer
die Frau geht schlafen müde und erdrückt von ihrem Kummer
draussen leuchtet die Laterne fahl
und ein zaghafter Morgen verjagt die Nacht
ein Hahn kräht irgendwo
und in Nachbars Garten huscht die Katze
um Einlass suchend
und das Leben dreht sich weiter
als wäre nichts gewesen - nur ein neuer Tag beginnt
und versoffen schläft der Mann
als wäre nichts gewesen
alle denken's ja, wie's ist mit seinem Leben
ganz dem Alkohol ergeben