Überzeugung

Ich glaubte das zu sein 

was ich immer sein wollte

ich meinte so zu tun 

wie ich dachte es wäre richtig 

ich überlegte und befand 

wie ich wollte

ich machte wie ich wollte 

und sonst nichts

 

ich war überzeugt 

so muss ich sein - nur so

ich lebte bis jetzt 

wie es meine Überzeugung war

unerschütterlich

bestimmt

sicher

überzeugt

 

aber...

von was überzeugt?   

wer glaubt, etwas zu sein

hat aufgehört, etwas zu werden

 

also...

ist das was ich bin 

immer nur ein Schritt

das zu werden 

was ich wirklich sein soll

zu tun was ich tun muss 

 

aber ich muss es wollen

 

so wird mein Denken 

und mein Handeln bestimmt und gelenkt 

von einer alles überragenden Kraft

die ich Gott nenne

 

Die Reise

Der Zug still wartend auf dem Gleise steht

die Zeit sich dabei im Kreise dreht

Verstreut stehen Menschen herum

diskutieren lamentieren, warten stumm.

 

Im Hintergrund hör ich der Lok lautes Pusten,

höre frohes Kinderlachen und herbes Husten.

Des Schaffner's Pfeife gibt das Zeichen

der Zug fährt an - alle  sind bereit zum reisen.

 

Vorbei an grünen Wiesen und Feldern,

vorbei an Seen, Dörfern, erhabenen Bergen.

Überall an den Geleisen stehen Weichen

schnell will jeder das Ziel erreichen.

 

Im Abteil sitzen manche die sich langweilen

andere wiederum still in Gedanken verweilen

sie denken an ihre Reise, deren Anfang und Ende

sehe ein Ziel, ein Weg, ist es ihre - gar meine Wende? 

 

Bremsen kreischen beim ersten Haus

der Bahnhof naht - Leute steigen ein und aus

ja wir reisen gemeinsam quer durch die Zeit

und nicht wir - nein - es ist der Zug, der so eilt.

 

Alle sitzen wir im  Zug, es ist noch der gleiche

gestern, heute, er fährt weiter vorbei an jeder Weiche

Vorbei geht er - der Zug - schnell bis hin zum Ende

das Leben mit sich ziehend, bis zur Wende

 
 
 
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